Triangle of Sadness deckt auf Kreuzfahrt schonungslos die Welt der Habenden und Habenichtse auf
Mit Triangle of Sadness läuft aktuell eines der aufregendsten Filmereignisse des Jahres im Kino. Regisseur Ruben Östlund gewann für die scharfe Gesellschaftskritik im Mai die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes. Diesmal blickt der Schwede mit bitterbösem Humor auf eine Welt, die sich in Habende und Habenichtse aufteilt, So unterhaltsam provokant hält derzeit kein anderer Regisseur der Gesellschaft einen Spiegel vor. An die Seite der jungen Hauptdarsteller Harris Dickinson und Schauspielerin und Model Charlbi Dean stellt Östlund ein großartiges Ensemble aus erfahrenen Darstellern wie Woody Harrelson, Vicki Berlin, Iris Berben, Sunnyi Melles und Dolly De Leon.
Mit sorgsam inszenierten Instagramfotos nehmen die Models Carl (Harris Dickinson) und Yaya (Charlbi Dean) ihre Follower auf eine Reise durch ihre perfekte (Mode-)Welt mit – und zwar rund um die Uhr. Als das junge Paar die Einladung zu einer Luxuskreuzfahrt annimmt, treffen sie an Bord der Megayacht auf russische Oligarchen, skandinavische IT-Milliardäre, britische Waffenhändler, gelangweilte Ehefrauen und einen Kapitän (Woody Harrelson), der im Alkoholrausch Marx zitiert.
Zunächst verläuft der Törn zwischen Sonnenbaden, Smalltalk und Champagnerfrühstück absolut selfietauglich. Doch während des Captain’s Dinners zieht ein Sturm auf und das Paar findet sich auf einer einsamen Insel wieder, zusammen mit einer Gruppe von Milliardären und einer Reinigungskraft (Dolly De Leon) des Schiffes. Plötzlich ist die Hierarchie auf den Kopf gestellt, denn die Reinigungskraft ist die Einzige, die Feuer machen und fischen kann.
Triangle of Sadness – eines der aufregendensten Kinoereignisse des Jahres
Mit Triangle of Sadness kommt eines der aufregendsten Filmereignisse des Jahres ins Kino. Regisseur Ruben Östlund gewann für die scharfe Gesellschaftskritik im Mai – fünf Jahre nach dem Erfolg von THE SQUARE – erneut die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes. Diesmal blickt der Schwede mit bitterbösem Humor auf eine Welt, die sich in Habende und Habenichtse aufteilt, schildert einen Mikrokosmos aus Models, Influencern, Millionären, Dienstpersonal und Arbeitern. Doch die glänzende Fassade beginnt zu bröckeln. Ruben Östlund mixt Drama, Satire und Slapstick gekonnt zu einer nie gesehenen, explosiven Melange und sichert sich endgültig seinen Status als einer der bedeutendsten Filmemacher der Gegenwart. So unterhaltsam provokant hält derzeit kein anderer Regisseur der Gesellschaft einen Spiegel vor.
Influencer treffen auf Fünf-Sterne-Luxus-Yacht Oligarchen, IT-Millionäre, Waffenhändler und langweilige Ehefrauen
Noch haben sie es nicht ganz in die obersten Sphären der Model- und Influencerwelten geschafft. Doch auch in der zweiten Reihe führen Carl (Harris Dickinson) und Yaya (Charlbi Dean) ein ziemlich entspanntes Leben. Zwischen Catwalk-Jobs und Instagramposts weiß das hübsche Paar zwar nicht so recht, was es mit sich anfangen soll, und streitet deshalb gern mal stundenlang darüber, wer im Restaurant die Rechnung bezahlt. Aber dann vertragen sie sich wieder und überlegen, wie sie ihre Jugend und Schönheit am geschicktesten vermarkten können.
Carl ist nämlich nicht sicher, ob seine Karriere wirklich so gut läuft wie erhofft. Und Yaya wirkt manchmal, als wäre sie ihren Freund bereits leid, obwohl sie noch gar nicht so lange zusammen sind. Als die beiden eine Einladung auf eine Luxusjacht erhalten, überlegen sie deshalb nicht zweimal. Was nichts kostet und das eigene Profil stärkt, wird selbstverständlich mitgenommen. Ablenkung ist sowieso immer gut. Bald darauf finden sie sich auf einer Fünf-Sterne-Luxusyacht in Gesellschaft mit russischen Oligarchen, skandinavischen IT-Millionären, arroganten Trophäenfrauen, Waffenhändlern im Rentenalter und langweiligen Ehefrauen wieder.
Erste Tage der Kreuzfahrt ohne besondere Vorkommnisse, aber dann…
Die ersten Tage der Kreuzfahrt verlaufen ohne besondere Vorkommnisse. Die Sonne scheint und wie von Zauberhand tauchen Champagner und Cocktails auf, sobald die Gläser leer getrunken sind. Das hübsche Paar übt sich in Smalltalk, freundet sich auf oberflächliche Weise mit den anderen Passagieren an, schießt Selfies, die generalstabsmäßig vorbereitet werden, und genießt ansonsten die feinen Dinge des Lebens. Die fliegen den Gästen wie die sprichwörtlichen gebratenen Tauben aus dem Schlaraffenland förmlich in den Mund. Für die Zwei-Klassen-Gesellschaft, die sich hinter der glänzenden Fassade schnell offenbart, haben Carl und Yaya allerdings keinen Blick.
So entgeht ihnen, dass etwa die Oligarchengattin Vera (Sunnyi Melles) sich einen perfiden Spaß daraus macht, dem Personal die absurdesten – und verbotenen – Dinge abzuverlangen. Groß ist ihre Freude, wenn sie die Bediensteten endlich dazu gezwungen hat, über eine Rutsche ins Meer zu springen – ganz so, als seien sie dressierte Pudel, die auf Kommando übers Stöckchen hüpfen. Welche Konsequenzen diese Regelübertretung für die Crew haben wird, darüber macht sich die Ultrareiche keine Gedanken. Hauptsache, sie bekommt ihren Willen.
Luxusjacht gerät in Seenot und sinkt
Nichts geht allerdings nach Plan, als eines Abends beim Captain’s Dinner ein mächtiger Sturm aufzieht. Ein Passagier nach dem anderen wird seekrank und erbricht sich hemmungslos dort, wo er oder sie gerade steht, sitzt oder wankt. Unterdessen schwingt der Kapitän (Woody Harrelson), den bis dahin kaum jemand zu Gesicht bekommen hat, weil er sich vor lauter Hass auf seine gut betuchten Passagiere lieber in die Kabine verzogen hatte, Reden über Marxismus und andere politische Theorien. Der Abend, der so schön begann, ist buchstäblich nur noch zum Kotzen. Doch es soll noch schlimmer kommen. Die Luxusjacht gerät in Seenot und sinkt. Nur eine gute Handvoll Passagiere kann sich auf eine unbewohnte Insel retten, darunter Carl und Yaya.
Als die Überlebenden den ersten Schock verkraftet haben, stehen sie vor dem nächsten Problem: Wie sollen sie es schaffen, weder zu verhungern noch zu verdursten? Bislang haben sie sich doch immer nur bedienen lassen und beherrschen nicht mal die einfachsten Alltagsdinge. Den meisten kommt es deshalb wie ein Wunder vor, als die philippinische Toilettenfrau des Schiffs ebenfalls an Land gespült wird. Denn schnell zeigt sich, dass Abigail (Dolly de Leon), die bislang keiner auch nur eines Blickes gewürdigt hatte, die Einzige ist, die weiß, wie man Feuer macht oder Fisch fängt und zubereitet. Im Gegensatz zu den anderen verliert sie nicht die Nerven und wird so zum Schlüssel für das Überleben der ganzen Gruppe.
Carl wird zum (wider-)willigen Toy-Boy
Diese dramatisch veränderten Umstände begreift allerdings auch Abigail und sie beginnt, ihre Machtposition auszunutzen. Schon nach kurzer Zeit hat sie den Spieß umgedreht und Carl zu ihrem (wider-)willigen Toy-Boy gemacht. Plötzlich herrschen neue Verhältnisse: Die da oben und die da unten agieren mit vertauschten Rollen. Doch ob das gutgehen kann, ist nicht die Frage. Sondern: Wie lange…?
Triangle of Sadness – „Eine rabenschwarze Gesellschaftssatire aus der Welt der Schönen und Reichen.“ wie dasZDF Heute Journal vermerkt, läuft aktuell im Kino