Von 2040 auf 2050: Klimaneutralitätsziele von AIDA und TUI Cruises auf 2050 verschoben
Die deutsche Kreuzfahrtbranche steht weiterhin vor der Herausforderung, ihre Klimaziele zu erreichen und ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Aktuell sorgen die Ankündigungen von TUI Cruises und Aida Cruises (die Ostsee-Zeitung berichtete) für Aufsehen, da beide Reedereien ihr Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein, verschoben haben. Anstatt wie geplant früher als die restliche Schifffahrtindustrie bis 2040 klimaneutral zu sein, peilen sie nun ebenfalls das Jahr 2050 an.
Die Begründung für die Zielverschiebung liegt laut den beiden Reedereien vor allem darin, dass derzeit noch unklar ist, wann ausreichend alternative Kraftstoffe zur Verfügung stehen. In ihren aktuellen Nachhaltigkeitsberichten ist von dem ehrgeizigen Ziel, bis 2040 komplett klimaneutral zu fahren, keine Rede mehr. Dies hat zu Kritik seitens Umweltverbänden geführt, die fordern, dass die Reedereien zumindest schneller damit beginnen sollten, fossile Treibstoffe durch alternative zu ersetzen.
Alternative Treibstoffe stehen nicht genügend zur Verfügung
Ein Grund für die Zurückhaltung in der Kreuzfahrtbranche könnte die Sicherheit von alternativen Treibstoffen sein. Branchenverbände wie Clia geben an, dass Lösungen wie Ammoniak als Treibstoff, die bereits in anderen Bereichen erprobt werden, in der Kreuzfahrt aufgrund von Sicherheitsbedenken weniger geeignet erscheinen.
Ein Lichtblick in Bezug auf ambitionierte Klimaziele kommt von der Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd, die weiterhin an ihrem Ziel festhält, bis 2045 klimaneutral zu fahren – also fünf Jahre früher als die Kreuzfahrtindustrie und die Weltschifffahrtsorganisation.
In Bezug auf die öffentliche Darstellung der verschobenen Klimaziele widerspricht Aida Cruises gegenüber THB den Berichten und betont, dass sie bereits 2022 ihre aktualisierte Roadmap mit Zielen bis 2050 transparent veröffentlicht haben.
Es bleibt abzuwarten, wie die deutsche Kreuzfahrtbranche und insbesondere TUI Cruises und Aida Cruises in Zukunft mit ihren Klimazielen umgehen werden und welche Maßnahmen sie ergreifen, um die Dekarbonisierung der Schifffahrt voranzutreiben. Die Diskussion um alternative Kraftstoffe und die Erreichung von Netto-Null-Emissionen wird zweifellos weiterhin im Fokus der Branche stehen.
Auswirkungen der Klima-Zieleverschiebung auf die Umwelt
Die Zielverschiebung von TUI Cruises und Aida Cruises, zwei bedeutenden deutschen Kreuzfahrtreedereien, von 2040 auf 2050 bezüglich ihrer Klimaneutralitätsziele, wird zweifellos Auswirkungen auf die Umwelt haben. Diese Verschiebung hat sowohl direkte als auch indirekte Konsequenzen, die im Hinblick auf den Kampf gegen den Klimawandel betrachtet werden müssen.
- CO2-Emissionen und Klimawandel: Die Verlängerung des Zeitrahmens für die Erreichung der Klimaneutralität bedeutet, dass weiterhin fossile Brennstoffe wie Schweröl verwendet werden, was zu einer kontinuierlichen Freisetzung von Treibhausgasen wie CO2 führt. Da der Schifffahrtssektor zu den Hauptverursachern von Emissionen zählt, trägt die verzögerte Umstellung auf klimaneutrale Alternativen direkt zum Klimawandel bei.
- Luft- und Wasserverschmutzung: Die Nutzung von herkömmlichen Schiffskraftstoffen führt nicht nur zu CO2-Emissionen, sondern auch zu Luftverschmutzung durch Schwefeloxide, Stickoxide und Feinstaub. Diese Schadstoffe haben negative Auswirkungen auf die Luftqualität in Hafenstädten und auf die Gesundheit von Anwohnern sowie auf die Meeresumwelt, wenn sie ins Wasser gelangen.
- Ökosysteme und Artenvielfalt: Der Klimawandel und die Umweltverschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe können auch Ökosysteme und die Artenvielfalt beeinträchtigen. Erwärmende Ozeane, Versauerung des Wassers und die Freisetzung von Schadstoffen können marine Lebensräume schädigen und empfindliche Arten gefährden.
- Ressourcenverbrauch und Kreislaufwirtschaft: Die Verzögerung bei der Umstellung auf nachhaltigere Antriebsformen bedeutet auch einen verlängerten Einsatz von begrenzten Ressourcen wie fossilen Brennstoffen und die geringere Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Dies steht im Widerspruch zu einem kreislauforientierten Ansatz und einer umweltfreundlicheren Wirtschaftspraxis.
Insgesamt wirkt sich die Zielverschiebung von TUI Cruises und Aida Cruises auf die Umwelt negativ aus, da sie dazu führt, dass die schädlichen Auswirkungen der Kreuzfahrt auf das Klima, die Luftqualität, die Meeresumwelt und die Artenvielfalt weiterhin bestehen bleiben. Es wird daher entscheidend sein, dass die Reedereien konkrete Maßnahmen ergreifen, um ihre Umweltauswirkungen zu minimieren und den Übergang zu nachhaltigeren und klimafreundlicheren Betriebsweisen zu beschleunigen. Nur so kann langfristig eine positive Veränderung für die Umwelt erreicht werden.