Massnahmen der Kreuzfahrt Reedereien zum Schutz der Umwelt
Kreuzfahrten sind für viele Menschen eine beliebte Urlaubsform, die es ermöglicht, stressfrei verschiedene Städte zu erkunden und eine Vielzahl von Freizeit- und Unterhaltungsmöglichkeiten an Bord zu genießen. Doch während Kreuzfahrten für Entspannung und Erholung sorgen, sind die Auswirkungen auf die Umwelt oft nicht im Fokus. Schiffe stoßen erhebliche Mengen schädlicher Substanzen aus, die zur Umweltbelastung beitragen.
Ein Hauptproblem sind die Treibhausgase, die von Kreuzfahrtschiffen emittiert werden, darunter Kohlendioxid (CO2), Stickstoffoxide, Schwefeloxide und Rußpartikel. Viele Schiffe werden nach wie vor mit Schweröl betrieben, das hohe Mengen an Schwefel enthält und eine erhebliche Umweltbelastung darstellt. Die Herstellung von Schweröl durch die Destillation von Erdöl trägt ebenfalls zur Umweltverschmutzung bei, insbesondere wenn Öl ins Meer gelangt und das marine Ökosystem gefährdet.
Einwöchige Mittelmeer Kreuzfahrt produziert pro Person etwa 1.9 Tonnen Treibhausgase
Zusätzlich zu den Treibhausgasen gibt es Probleme mit der Abwasserentsorgung, da in einigen Regionen Kreuzfahrtschiffen erlaubt ist, ungeklärtes Toilettenwasser und Bioabfälle ins Meer zu leiten. Diese Praktiken können zu einer weiteren Verschmutzung der Meere führen. Insgesamt produziert eine einwöchige Mittelmeerkreuzfahrt pro Person etwa 1,9 Tonnen Treibhausgase (so das Deutsche Umwelt Bundesamt), was deutlich höher ist als der durchschnittliche CO2-Ausstoß eines Deutschen. Der Durchschnittsbürger in Deutschland verursacht bei der Nutzung von Auto, Bus und Bahn rund 1,6 Tonnen Treibhausgase – und das in einem ganzen Jahr.
Studien zeigen, dass die Emissionen im Kreuzfahrtsektor kontinuierlich steigen, was zu einer Verschlechterung der Luftqualität in den betroffenen Regionen führt. Einige Städte, wie Barcelona, Rom und Athen, sind besonders stark von der Luftverschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe betroffen. In Hamburg haben die Emissionen durch die Schifffahrt erheblich zugenommen, was zu Gesundheitsproblemen und Umweltschäden führen kann.
Um dem entgegenzuwirken, ergreifen Reedereien zunehmend Maßnahmen zum Umweltschutz, wie die Verwendung von emissionsärmeren Kraftstoffen, Abgasreinigungssystemen und alternative Energiequellen. Die EU plant, die Emissionen bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren und strengere Vorschriften für die CO2-Emissionen von Schiffen einzuführen. Die Einführung von Landstrom-Pflichten und die Nutzung erneuerbarer Energien sind ebenfalls wichtige Schritte zur Reduzierung der Umweltauswirkungen der Schifffahrt.
Deutsche Reedereien wie AIDA Cruises, TUI Cruises, Hapag Lloyd Cruises und Plantours Kreuzfahrten setzen verstärkt auf Klimaschutzmaßnahmen, um ihre Flotten umweltfreundlicher zu gestalten. Passagiere können auch ihren Beitrag leisten, indem sie umweltbewusst reisen und an Bord nachhaltige Verhaltensweisen praktizieren. Indem jeder Einzelne bewusster mit den Umweltauswirkungen von Kreuzfahrten umgeht, kann der CO2-Fußabdruck reduziert und die Umweltbelastung minimiert werden.
Massnahmen der Reedereien zum Schutz der Umwelt
Die Reedereien ergreifen verschiedene Maßnahmen, um den Umweltschutz in der Kreuzfahrtindustrie voranzutreiben. Einige dieser Maßnahmen sind:
- Verwendung von emissionsärmeren Kraftstoffen: Viele Reedereien setzen vermehrt auf schadstoffärmere Alternativen wie Flüssiggas (LNG) oder emissionsärmeren Schiffsdiesel, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
- Abgasreinigungssysteme: Reedereien rüsten ihre Schiffe mit Abgasreinigungssystemen aus, um schädliche Gase wie Schwefeloxide und Rußpartikel zu reduzieren.
- Nutzung alternativer Energiequellen: Einige Reedereien nutzen erneuerbare Energien wie Solarenergie oder Windkraft, um den Energiebedarf an Bord zu decken und den Einsatz fossiler Brennstoffe zu reduzieren.
- Einsatz von Landstrom: Die Verpflichtung zur Nutzung von Landstrom, insbesondere während der Liegezeiten im Hafen, ermöglicht es Kreuzfahrtschiffen, auf umweltfreundlichere und emissionsfreie Energiequellen zuzugreifen.
- Umweltschutzzertifizierungen: Reedereien lassen ihre Schiffe oft nach strengen Umweltstandards wie dem internationalen Umweltmanagementsystem EMAS oder dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen zertifizieren, um ihre Umweltleistung zu verbessern und transparent zu machen.
- Forschung und Entwicklung neuer Technologien: Reedereien investieren in die Erforschung und Entwicklung von innovativen Technologien, die den Kraftstoffverbrauch reduzieren und die Emissionen weiter minimieren können.
- Partnerschaften und Kooperationen: Reedereien arbeiten mit verschiedenen Partnern, wie Umweltorganisationen und Forschungseinrichtungen, zusammen, um gemeinsam an Lösungen für den Umweltschutz in der Kreuzfahrtbranche zu arbeiten.
Diese Maßnahmen sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung, es besteht jedoch weiterhin Bedarf an mehr Anstrengungen und strengeren Vorschriften, um die Umweltauswirkungen von Kreuzfahrten noch weiter zu reduzieren.