Kreuzfahrt Magazin Crucero – So dick wie noch nie
Mit 164 Seiten Umfang präsentiert sich die aktuelle Ausgabe 35 des Kreuzfahrt-Magazins Crucero so dick wie noch nie. Die Stories reichen von den neuen Schiffen Silver Nova, Explora I und MSC Euribia bis zu spannenden Interviews mit TUI Cruises Chefin Wybcke Meyer oder dem Schweizer Cruise Experten Thomas P. Illes, der die ZDF Sendung „AIDA: Die Insider“ deutlich kritisiert. Das Heu nicht mehr auf der gleichen Bühne hat die Redaktion offenbar mit den Veranstaltern von Flusskreuzfahrten. Kurzerhand werden ab der nächsten Ausgabe Beiträge über Flussreisen aus dem Heft geschmissen.
Wenn Chef-Redaktor Tobias Lange-Rüb in der neuesten Crucero Ausgabe schreibt, dass diese Entscheidung den einen oder anderen überraschen möge, so hat er zweifellos recht. Denn Crucero hat kurzerhand den Sonderteil über Flussreisen aus dem Heft geworfen. „Diese Strukturen der Flusskreuzfahrt passen nicht zu der Dynamik, die wir mit dem modernen Kreuzfahrtstyle verbinden“, schreibt Lange-Rüb. Offenbar gab es seitens der Flussreisen-Veranstalter auch wenig bis keine Wertschätzung und Anerkennung für die Arbeit der Crucero-Redaktion. Eine Tür lässt Crucero allerdings noch offen und erwähnt, dass der Abschied von den Fluss-Extraseiten keine endgültige Abkehr von der Flusskreuzfahrt bedeute.
Spannende Kreuzfahrt-Vielfalt
Crucero wartet im neuen Heft mit einer grossen Vielfalt an Beiträgen auf. So wird über die Neue im Luxussegment, die Explora I berichtet. Dem Luxusliner der Zukunft, Silver Nova ist eine Story gewidmet, wie auch dem Prachtvollen Luxus auf der Seven Seas Splendor. Nachhaltig für die ganze Familie ist die MSC Euribia unterwegs oder auf den Spuren von Charles Darwin wandelt die MS Santa Cruz II (mit wunderschönen Bildern von den Galapagos-Inseln). Die Vorstellung der neuen für 2024 und 2025 geplanten Schiffe und vieles weitere Beiträge mehr lohnen den Kauf des neuen Crucero.
Im Gespräch mit Wybcke Meier, CEO von TUI Cruises
Im Interview mit TUI Cruises CEO Wybcke Meier versucht die Redaktion ihr Geheimnisse über die beiden für nächstes Jahr geplanten Neubauten zu entlocken. So erfährt man beispielsweise, dass das achte Schiff (der effektive Name steht noch nicht fest) kein Theater im herkömlichen Sinn haben wird, sondern eine Hexagon-Bühne, jedoch auch im Bug platziert. „Meine Vision ist, im neuen Theater von morgens bis abends völlig unterschiedliche Welten zu präsentieren. Die Form des Hexagons und die Möglichkeit, die Sitzverteilung zu verändern, hat uns dabei in die Hände gespielt“, erklärt Wybcke Meier. Die TUI Cruises CEO beantwortet im mehrseitigen Interview auch Fragen, ob hochwertige Marken weiterhin Bestandteil im Inklusive-Angebot bleiben würden, ob acht Quadratmeter grosse Einzel-Kabinen wirklich Platz zum Wohlfühlen bieten würden, wann Südafrika wieder angefahren werde oder wann das neue Loyalty-Programm eingeführt werde. Wybcke Meier verrät ausserdem, dass man in der Vergangenheit aus der Schweiz und Österreich eine grosse Nachfrage gehabt hätte, die man nicht bedienen konnte, weil der Deutsche Markt zu stark war. Auch mit Flugkapazitäten hätte man in beiden Ländern Probleme gehabt. Beide Probleme habe man inzwischen lösen können.
AIDA: Die Insider – Der Schweizer Kreuzfahrt Experte ordnet ein
Heftige Diskussionen gab es im Mai 2023 nach der Ausstrahlung der ZDF-Dokumentation „AIDA: Die Insider“. Der Schweizer Wirtschafts- und Kommunikationsberater Thomas P. Illes kritisiert im Interview mit Crucero die einseitige Berichterstattung im ZDF und fordert ausgewogenere Darstellungen. Die Sendung beschränke sich, so Illes , auf einfache populistische Stimmungsmache und wenig differenzierte Quotenjägerei. Im Beitrag mit drei ehemaligen, durch Masken unkenntlich gemachten AIDA Mitarbeitern, wird beispielsweise kritisiert, dass die Bordkarte zur Einnamequelle gemacht werde. Illes erklärt, dass die bargeldlose Abrechnung mit der Schlüsselkarte bei den meisten Reedereien weltweit üblich sei und als Industriestandard gelte. Ähnlich werde dies auch in vielen Hotels auf dem Festland gehandhabt. „Es stellt sich daher die Frage, warum das ZDF seine Zuschauer zu bevormunden scheint und ihnen die Fähigkeit zur Eigenverantwortung abspricht“, sagt Thomas P. Illes. Weitere Fragen die Illes im Interview mit Crucero einordnet, sind die vorhandenen Liegeplätze, weshalb alle Personen in einer Kabine ein Getränkepaket buchen müssten (und nicht nur eine), die 5‘000 Kalorien Tagesaufnahme, die teuren AIDA-Landausflüge, aber auch die Crew mit ihrer Argbeitszeit und Entlohnung. Thomas P. Illes nimmt aber auch die Reedereien in die Pflicht und fordert diese zu einer proaktiven Informationspolitik auf. Er erklärt: „Transparenz, Ehrlichkeit, Ausgewogenheit, Kritikfähigkeit und Authenzität gehören zum Gebot der Stunde. Alles andere ist nicht mehr zeitgemäss.“
Das Kreuzfahrt Magazin Crucero gibt es für 8.60 Euro in Deutschland bzw. 9.20 Euro in Österreich und 10.90 Franken in der Schweiz an jedem guten Kiosk oder im Abonnement unter shop.crucero-magazin.de (29 Euro pro Jahr in Deutschland inkl. Versand, was einer Ersparnis von rund 16 % entspricht).