MSC erhöht Hotel-Servicegebühr (Trinkgelder) in allen Regionen
Eine Kreuzfahrt wäre ohne die hilfsbereiten Geister an Bord nicht möglich. Die Crew-Mitglieder sorgen dafür, dass eine Reise zum Traum-Urlaub wird. Aber wie ist das mit dem Lohn? Wird die Crew auch gut bezahlt? Darüber scheiden sich die Geister. Bei vielen Reedereien ist das Trinkgeld – auch Hotel Service-Gebühr genannt – Bestandteil des Lohns. Deshalb sollte man hier nicht geizig sein. Verschiedene Reedereien haben in diesem Jahr die Trinkgelder erhöht, so auch die Nr. 1 in der Schweiz, MSC Cruises. Die Service-Gebühr wurde von MSC Cruises per 12. Dezember 2022 für viele Kreuzfahrten beispielsweise in Europa von bisher 10 auf 12 Euro, in der Karibik von 14 auf 14.5 US-Dollar erhöht.
Trinkgelder sorgen auf Kreuzfahrtschiffen immer wieder für erregte Diskussionen und für rote Köpfe. Vor allem dann, wenn man das Trinkgeld oder die Servicegebühr nicht im Budget eingeplant hat. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich vorgängig in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen gut zu informieren.
Schweizer und Amerikaner gelten beim Trinkgeld als eher grosszügig
Die Schweizer und Amerikaner gelten in Trinkgeldfragen als eher grosszügig, die Skandinavier (ausgenommen Schweden) kennen es fast nicht und die Deutschen Urlaubsgäste gelten als eher knausrig. In den USA gehört das Trinkgeld dazu wie Pommes und Ketchup. Aber nicht nur kulturelle Unterschiede machen einen einfachen Umgang mit den Trinkgeldern eher schwierig. Einige Reedereien sind dazu übergegangen, das Trinkgeld als “Servicegebühr” zu benennen und täglich einen gewissen Betrag auf die Bordrechnung zu buchen.
Der ursprüngliche Gedanke, einen guten Service mit einem Trinkgeld zu belohnen, geht damit natürlich verloren und es kann schon der Gedanke aufkommen, dass das Trinkgeld dazu dient, den Kreuzfahrt-Preis künstlich tief zu halten oder der Crew weniger Lohn zu bezahlen und dies über die Service Charge zu kompensieren. Jene Reedereien, bei denen das Trinkgeld täglich auf die Rechnung der Passagiere gebucht wird, begründen dies damit, dass mit dieser Lösung auch jene Crew-Mitglieder von Trinkgeldern profitieren würden, die nicht im Focus der Passagiere stünden, also beispielsweise die Küchenmannschaft, die Wäscherei oder die Mitarbeiter im Maschinenraum.
Beim Trinkgeld sparen – ein No Go
Wie dem auch sei: Es gehört für viele Kreuzfahrer zum guten Ton dem Zimmermädchen – ach die heisst ja heute Kabinenstewardess – oder dem Kellner ein Trinkgeld zu geben, denn sie alle können ja nichts für die Trinkgeld Politik der Reederei. Es schickt sich auch nicht wirklich, am letzten Abend der Kreuzfahrt nicht ins Hauptrestaurant zu gehen, um sich so das Trinkgeld für den Kellner zu sparen (solche Gäste soll es übrigens tatsächlich geben). Und als Passagier sollte man sich vom Gedanken leiten lassen, dass man eine – hoffentlich – großartige Kreuzfahrt geniessen kann und damit auf der Sonnenseite des Lebens steht, während viele Crewmitglieder mit ihrem Job die Familie zu Hause in Sri Lanka, den Philippen oder Osteuropa ernähren. Auf einen Franken/Euro mehr pro Tag sollte es somit nicht ankommen.
Trinkgelder bei AIDA, Costa, TUI und anderen Reedereien inbegriffen
Am einfachsten ist die Sache bei Reedereien, die das Trinkgeld im Reisepreis inkludiert haben. Dies ist bei den drei beliebtesten Reedereien im deutschsprachigen Raum überall der Fall. Sowohl AIDA Cruises, wie auch Costa Crociere und TUI Cruises haben das Trinkgeld im Reisepreis inkludiert. Auch viele Luxus-Reedereien wie Regent Seven Seas Cruises, Seacloud, Seabourn und Scenic verlangen keine Extra-Trinkgelder. Anders sieht die Situation bei den amerikanischen Reedereien aus. Royal Caribbean, Oceania Cruises und Norwegian Cruise Line verlangen pro Tag und Person satte 16 Dollar und auch andere Reedereien wie Holland America oder Carnival langen kräftig zu. Eine ausführliche Liste mit den verschiedenen Trinkgeldern findest Du bei Kollege Franz Neumeier hier
MSC weist die Hotel Servicegebühr separat aus
Ein bisschen anders verhält es sich bei der Nr. 1 für Kreuzfahrten in der Schweiz, MSC Cruises. MSC Cruises hat die Servicegebühr zwar auch im Reisepreis inkludiert, weist diese aber getrennt aus. MSC schreibt: «Die obligatorische Hotel Servicegebühr ist bei Neubuchung seit 1. Januar 2020 ein integrierter Bestandteil des Gesamtreisepreises. Die Hotel-Servicegebühr pro Person und Nacht als Teil des Gesamtreisepreises kann auf Kundenwunsch alternativ an Bord am Ende der Kreuzfahrt bezahlt werden. Die Hotel-Servicegebühr gilt nicht für Kinder unter 2 Jahren.»
Auf den 12. Dezember 2022 hat MSC Cruises die Hotel-Servicegebühren für alle Regionen erhöht: Statt 10 Euro kostet die Servicegebühr für Erwachsene ab 12 Jahren neu 12 Euro für die folgenden Kreuzfahrten: Mittelmeer, Nordeuropa, Antillen, Vereinigte Arabische Emirate, Rotes Meer, MSC Grand Voyage nach/ab Dubai und MSC World Cruise. Kinder ab 3 Jahren bezahlen pro Tag neu 6 Euro (bisher 5 Euro), Kleinkinder unter 2 Jahren bleiben gratis. MSC Südafrika Kreuzfahrten kosten neu 10 statt wie bisher 8 Dollar, Südamerika Reisen steigen um 50 Cent auf 12.5 US-Dollar. Karibik, USA und Kanada Kreuzfahrten schlagen bei MSC neu mit 14.5 US-Dollar (bisher 14 US-Dollar) zu Buche. Eine ausführliche Übersicht aller MSC Hotel Servicegebühren findest Du hier.